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©Bretagne Landspitze Pointe du Raz|Christine Neder
Bretagne Rundreise – in 10 Tagen die schönsten Orte entdeckenvon Christine Neder
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Ideen für Ihre Reiseroute

Bretagne Rundreise – in 10 Tagen die schönsten Orte entdecken

Lange weiße Sandstrände, steile Klippen, Leuchttürme und rosa Granit: Auf ihrer Reise durch die Bretagne hat Bloggerin Christine Neder zusammen mit ihrem Freund und ihrem Hund Boris die verschiedensten Landschaften in Südwesten, Westen und Norden der Bretagne entdeckt. Hier erzählt sie selbst und stellt Ihnen ihre Reiseroute vor:

Vorschlag für
10 Tage

Auf einen Blick

Es war ein Buch, das mich in die Bretagne gebracht hat. Nachdem ich die letzten Seiten der „Bretonische Flut“ gelesen hatte, war klar – ich muss in die Bretagne. Ich möchte all die Orte sehen, an denen Kommissar Dupin ermittelt und ein Gläschen Muscadet getrunken hat. Außerdem die Küste mit den unzähligen Grüntönen, die rosa Granitfelsen und das Bistro du Bac in Sainte-Marine mit eigenen Augen sehen. Also habe ich meinen Freund und meinen Hund eingepackt und mich auf den Weg gemacht, um die Bretagne auf eigene Faust zu entdecken. Meine 10-Tages-Route verrate ich euch hier.

Ankunft in unserem Ferienhaus in Bénodet

Unseren ersten Tag der Reise verbringen wir in dem kleinen Hafenort Bénodet an der Südküste der Bretagne. Nach unserer Ankunft spazieren wir die Promenade entlang, lauschen dem Kreischen der Möwen und erfreuen uns am Anblick der kleinen Steinhäuser mit den bunten Fensterläden und dem Duft der Hortensien. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, zwei Lieblingsorte von Kommissar Dupin zu besuchen: Im Café du Port am Yachthafen Bénodets sowie im Bistrot du Bac kehrt der Ermittler regelmäßig ein. Der perfekte Ausklang für den Ankunftstag beschert uns ein Gläschen Muscadet mit Blick auf den Hafen.

  • In der Tourist-Information von Bénodet und bei der Fährgesellschaft Vedettes de l’Odet am Hafen können Sie Rundfahrten entlang der Mündung des Odet buchen. Die Mini-Fähre „Petit Bac“ bringt Sie in 5 Minuten von Bénodet nach Sainte-Marine auf der anderen Uferseite.
  • Wer möchte, kann in Sainte-Marine im Hôtel du Bac, zu dem das Bistro gehört, auch übernachten. Alle 11 Zimmer sind maritim in blau-weiß gestaltet und bieten einen Blick über die Mündung des Odet und den pittoresken Hafen.
  • Christines Ferienhaus wurde vermittelt von NOVASOL. Mit knapp 400 Häusern in der Bretagne hat der Ferienhausanbieter eine große Auswahl, die keine Wünsche offen lässt.

Ausflug auf die Glénan-Inseln

Heute steht ein besonderer Ausflug auf dem Programm – wir möchten die Karibik der Bretagne erkunden. Gemeint sind die Glénan-Inseln, die dank des weißen Sands und dem türkisfarbenen Wasser gern so genannt werden. Neben karibischem Feeling hat die Insel Saint-Nicolas auch eine ganz besondere Blume – die Narzisse der Glénan-Inseln, eine der seltensten Blumen Europas. Hier herrscht eine wunderbare Stimmung, die nicht nur die Urlauber mögen. Auch Seevögel und Fische finden hier einen idealen Lebensraum. Boote zur vorgelagerten Inselgruppe könnt ihr ab Bénodet, Beg-Meil und dem Hafen Port la Forêt nehmen.

  • Die Überfahrt dauert ca. 1 Stunde. Fähren fahren von April bis September einmal bzw. mehrmals täglich. Die genauen Abfahrtszeiten erfahren Sie vor Ort bzw. online auf der Webseite der Fährgesellschaft Vedettes de l’Odet.
  • Vergessen Sie an warmen Sommertagen die Badesachen nicht: Die weißen Strände und schmalen Sandbänke laden zum Baden ein.
  • Auf der Hauptinsel Saint-Nicolas, die die Fähre anfährt, gibt es 2 kleine Restaurants mit Snacks und Meeresfrüchten.
  • Die Inseln sind Naturschutzgebiet. Bitte gehen Sie bei Ihrem Aufenthalt hier sorgsam mit ihnen um.

Crêpes-Kurs mit Véro & Kajaktour auf dem Fluss Odet

Vor meiner Reise in die Bretagne wusste ich nicht, dass die Region für ihre „Crêpes complètes“ mit Butter, Käse, Schinken und Ei so berühmt ist. Das und noch viel mehr habe ich beim Crêpes-Kurs von Véro, der Crêpes-Meisterin in Bénodet, erfahren, der für den dritten Tag auf dem Programm steht. Véro bringt uns bei, dass der berühmte Crêpes-Teig nur aus 3 Zutaten besteht: Buchweizenmehl, Wasser und Meersalz. Nachdem wir den Teig selbst zubereitet haben, ging es an das heiße Eisen. Wir brauchten schon etwas Übung, um die Teigmasse richtig zu verteilen. Denn das Ziel ist es, eine flache Crêpe herzustellen. Wenn die Form nicht ganz rund wird, ist das nicht so schlimm – Hauptsache, die Crêpe ist dünn und leicht knusprig. Aller Anfang ist schwer, aber am wichtigsten ist, dass es am Ende schmeckt!

Danach ging es für uns zur Kajaktour auf dem Odet-Fluss, dem angeblich schönstem Fluss Frankreichs. Hier erwartet uns eine beeindruckende Flora und Fauna und der Blick auf pompöse Herrenhäuser und Schlösser, die immer wieder durch die Baumwipfel hervorragen. Sogar unser Hund Boris durfte mitfahren.

Das malerischste Dorf der Bretagne: Pont-Aven

Heute besuchen wir den idyllischen Ort Pont-Aven, ein Kleinod mit vielen Brücken, süßen Steinhäusern und verschiedenen Kunstgalerien. Denn was haben die weltberühmten Künstler Claude Monet, Henri Matisse und Paul Gauguin mit mir gemeinsam? Wir haben uns alle in den kleinen, verwunschenen Ort Pont-Aven verliebt. Paul Gauguin verbrachte sogar vier Sommer hier, um zu malen. Kein Wunder also, dass die Kunst in Pont-Aven allgegenwärtig ist. Schnell entdecke ich auch einige Ecken, die in Gauguins Motiven wiederzufinden sind. „Selbstportrait mit Gelben Christus“ ist wohl sein bedeutendstes Werk, das in Pont-Aven entstanden ist.

Meine Lieblingsmotive aus Pont-Aven sind das entzückende Klohäuschen auf der Brücke bei der Straße Rue des Abbés Tanguy und der Blick von der Rue Auguste Brizeux auf die Pizzeria „Le Moulin du Grand Poulguin“ mit ihrer Mühle.

  • Aus Pont-Aven kommt übrigens auch eine der bekanntesten Keksbäckereien der Bretagne, die „Traou Mad de Pont-Aven“. Im Laden direkt an der Brücke können Sie sich durch die verschiedenen Sorten probieren.
  • Direkt gegenüber liegt ein kleiner Buchladen, der früher eine Pension war. Dort verbrachte Paul Gauguin seine erste Zeit in Pont-Aven in einem kleinen Zimmer unter dem Dach.

Surfen in der Bretagne

Natürlich darf im Urlaub eines meiner liebsten Hobbys nicht zu kurz kommen – das Surfen. Mein Tipp ist der der Strand „Plage de Pors Carn“, der südlich von der Pointe de la Torche und dem Strand „Plage de la Torche“ liegt. Hier genieße ich eine wunderbare Surfstunde bei Stéphane, der mir erklärt, warum dieser Strandabschnitt so super für Anfänger geeignet ist: „Die Wellen verzeihen dir hier kleine Fehler.“

Während ich neben ihm auf meinem Brett sitze und auf den Ozean schaue, traue ich meinen Augen kaum – wir sind fast alleine an unserem Spot. Erst nach zwei Stunden gesellen sich zwei weitere Surfer zu uns. Bis dahin haben wir die kleinen Wellen nur für uns. Später besuche ich dann auch noch den „Plage de la Torche“, den vielleicht bekanntesten Strand an diesem Küstenabschnitt. Vom Wasser aus gibt es hier den wohl schönsten Blick auf die Berglandschaft aus Dünen.

Küstenwanderweg GR34

Rings um die Bretagne führt auf über 2.000 Kilometern der Küstenwanderweg GR34 – der vielleicht schönste Wanderweg der Region. Wir folgen den weiß-roten Schildern des GR34, die von der Bucht des Mont-Saint-Michel über die Rosa Granitküste und die Crozon-Halbinsel bis zum Golf von Morbihan führen. Ganz nach Erfahrung und Vorliebe könnt ihr kurze Spaziergänge entlang der Route machen oder sogar eine mehrwöchige Wanderung planen.

Der Spitzname des Küstenwanderwegs GR34 ist übrigens Zöllnerpfad. Denn er wurde im 18. Jahrhundert für Zollbeamte angelegt, die von hier aus die zerklüftete Küste überwachten, um dem lebhaften Schmuggel etwas Einhalt zu gebieten.

Fahrt an die Landspitze Saint-Mathieu

Die Bretonen sagen übrigens „En Bretagne, il ne pleut que sur les cons.“ Also „In der Bretagne regnet es nur auf Idioten.“ An unserem Tag an der Landspitze Saint-Mathieu ist das Wetter nicht allzu gut, aber trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen, die Umgebung zu entdecken. Bekannt ist Saint-Mathieu für den Leuchtturm Phare de Saint-Mathieu, der aus der Ruine einer alten Abtei ragt und direkt gegenüber unserem Hotel liegt, zu dem auch das wunderschöne Bistro 1954 gehört. Dort genieße ich am Abend Pasta mit Gemüse und Parmesan und ein Glas Wein – einfach köstlich. Gratis dazu gibt es den Ausblick auf den stürmischen Ozean und das Gefühl, ein stückweit am Ende der Welt zu sein.

Archipel Excursion durch den Meeres-Naturpark Iroise

Wusstet ihr, dass mehr als ein Drittel aller Leuchttürme in Frankreich in der Bretagne stehen? Bei einer dreistündigen Bootstour im Zodiac führen uns Christel und Lucky durch den Meeres-Naturpark Iroise, vorbei an einigen Leuchttürmen und entzückenden Inseln. Besonders die Tierwelt im Naturpark ist beeindruckend. Hier gibt es unzählige Kegelrobben, Delfine und Meeresvögel zu entdecken. Ein Viertel aller Meeressäugetiere an der französischen Küste sowie fast alle Fischarten der Atlantikküste leben hier. Dazu kommen 300 verschiedene Algenarten, weswegen das irische Meer zum größten „Algenfeld“ Europas gekürt wurde.

Besuch des Museums Mémoire 39-45

Wenn ihr euch für die Geschichte des zweiten Weltkriegs interessiert, dann solltet ihr euch das Museum „Mémoire 39 – 45“ nicht entgehen lassen. Hier werden die gesammelten Werke der Brüder Aurélien und Clément Coquil präsentiert. Seit zwanzig Jahren sammeln die Geschwister Briefe, Fotos, Erzählungen und persönliche Gegenstände aus der Zeit von 1939 – 1945, um den Besuchern ihres Museums die Erlebnisse der in der Bretagne lebenden Menschen näherzubringen. Bei den vielen Eindrücken und bewegenden Geschichten ist mir das ein oder andere Mal der Atem gestockt. Für den Rundgang solltet ihr anderthalb Stunden einplanen.

Rosa Granitküste

Für unseren letzten Tag in der Bretagne haben wir uns ein besonderes Highlight aufgehoben – die Rosa Granitküste. Malerisch und kunterbunt liegen die rötlichen Felsblöcke, gestapelt, kreuz und quer und bis zu 35 Meter hoch, in der Landschaft rum. Am schönsten ist es hier zur Abenddämmerung. Die untergehende Sonne tauchte die Felsen in ein sanftes Orange und betont die besonderen Formen, die dank jahrzehntelanger Einwirkung von Wind, Meer und Regen entstanden.

Das waren unsere 10 Tage in der Bretagne. Ganz ehrlich, man könnte noch mal 10 drauf packen und hätte immer noch nicht alle Highlights gesehen.

Gefällt uns

  • Mit seinen bunten Fachwerkhäusern ist Quimper ein schönes Ziel für einen Städtetrip.
  • Zwischen der Landspitze Saint-Mathieu und der Rosa Granitküste liegen die bretonischen Berge, die Monts d’Arrée. Ein schönes Panorama auf Ihrem Roadtrip!

Tipps für Ihre Übernachtungen

Eine Woche im Ferienhaus und Hotel-Tipps für die West- und die Nordküste der Bretagne

Für die erste Woche Ihrer Reise durch die Bretagne können Sie sich ein Ferienhaus im Südwesten der Bretagne (bei Bénodet) mieten und von dort aus die Gegend erkunden.

Für Ihre Zeit an der Pointe Saint-Mathieu empfehlen wir Ihnen die Hostellerie de la Pointe Saint-Mathieu**** oder das Hôtel Vent d’Iroise*** direkt neben dem Leuchtturm.

An der Rosa Granitküste ist das Hotel Saint-Guirec*** am gleichnamigen Strand wunderschön in einer kleinen Bucht mit rosa Felsen und unmittelbar am Wanderweg GR34 gelegen.

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Christine Neders Blog Lilies Diary

Christine Neder, das bin ich. Eigentlich Diplom-Modedesignerin, doch schon während des Studiums merkte ich, dass ich völlig talentfrei bin, was das Nähen betrifft, und dass meine eigentliche Leidenschaft das Schreiben ist.

Meinen Blog lilies-diary.com gibt es mittlerweile schon 10 Jahre. Hier findet ihr die schönsten Reiseinspirationen, viele Tipps und Tricks und auch immer wieder meine persönlichen Texte über das Leben und wie der Beiname des Blogs schon so schön beschreibt – den alltäglichen Wahnsinn. Ich hatte Glück und konnte mein Hobby vor fünf Jahren zum Beruf machen und arbeite als digitale, eierlegende Wollmilchsau. Redakteurin, Social Media Managerin, Kamerafrau, Cutterin, Fotografin, Communication Managerin, Autorin, Lektorin, Chef vom Dienst und Reisesüchtige.

Offizielle Website des Tourismusverbands der Bretagne
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