Segelfestival zum Start der Transatlantik-Regatta Route du Rhum in Saint-Malo
Segelfestival zum Start der Transatlantik-Regatta Route du Rhum in Saint-Malo
Wenn die Herbststürme das tosende Meer gegen die Kaimauern von Saint-Malo schlagen, dann lädt die bekannte Festungsstadt an der Nordküste der Bretagne vom 25. Oktober bis zum 6. November zum Start der legendären Transatlantik- Regatta Route du Rhum (dt. Rum-Route) ein.
Von der Bretagne bis in die Karibik allein auf hoher See
Am 6. November um genau 13.02 Uhr fällt für sieben Skipperinnen und 131 Skipper der Startschuss für eines ihrer größten Abenteuer auf dem Ozean: Ganz allein an Bord ihres Sportsegelbootes geht es 6.562 Kilometer quer über den Atlantik bis ins karibische Pointe- à-Pitre auf der Insel Guadeloupe.
Doch schon zwei Wochen zuvor, ab dem 25. Oktober, können Segelbegeistere das Spektakel der Meere hautnah miterleben. Denn erstmals machen alle 138 Hightech-Segler in den Hafenbecken der Altstadt von Saint-Malo fest. Rasante Regatten vor der Küste, Akrobatik-Shows, Segeltörns auf dem Meer und vieles mehr zu Wasser und an Land stehen für Besucherinnen und Besucher auf dem Programm. Die Startlinie am 6. November liegt entlang der Landspitze „Pointe du Grouin“, die mit 32 Metern über dem Meeresspiegel den besten Blick auf den Auftakt der Rum-Route freigibt.
Mit Isabelle Joschke und Boris Herrmann
Mit dabei ist auch Boris Herrmann, der nach seinem Zusammenstoß mit einem Fischkutter auf den letzten Metern der Vendée Globe 2021 nun mit neuem Boot und neuer Zuversicht an den Start geht. Als eine von sieben Frauen sticht außerdem die Deutsch-Französin Isabelle Joschke in See, die sich bei der Vendée Globe auf Platz sechs vorkämpfen konnte und dann aber wegen eines Hydraulikschadens das Rennen beenden musste.
Viermal so schnell wie 1978
Als bisher einzige Frau gewann 1990 die Französin Florence Arthaud in ihrer Bootsklasse die Route du Rhum. Seit der ersten Ausgabe der Transatlantik-Regatta im Jahr 1978 sind die Boote übrigens um ein Vierfaches schneller unterwegs: 23 Tage waren die ersten Skipper unterwegs, nur sieben Tage der Schnellste 2018.
1978 von der Stadt Saint-Malo, der Region Bretagne und der Insel Guadeloupe gegründet, führt die Rum-Route seitdem alle vier Jahre im November von der Bretagne bis nach Guadeloupe einmal quer über den Atlantik. Jede Skipperin und jeder Skipper ist dabei auf sich allein gestellt, denn die Route du Rhum ist eine Einhand-Segelregatta, bei der sich stets nur ein und dieselbe Person an Bord befinden darf. Aufgrund dieser extremen Anforderungen zählen die Siegerinnen und Sieger zu den Besten der Segelwelt.
Saint-Malo, die Stadt der Korsaren im Herbst
Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit, um Saint-Malo an der bretonischen Smaragdküste zu besuchen. Wie eine Halbinsel liegt die Altstadt im Meer. Ihre Silhouette ist das Wahrzeichen der alten Seefahrer-Stadt. Als „granitene Zitadelle“ beschreibt der berühmte Dichter und gebürtige Malouin François-René de Châteaubriand die Festungsstadt im Meer, die nicht größer ist als der Jardin des Tuileries in Paris. Typisch bretonische Boutiquen, Gewürzläden, Teesalons und Restaurants reihen sich in den schmalen Pflastergassen aneinander und laden zwischen Herbstspaziergängen am Meer zum gemütlichen Aufwärmen ein. Ab dem 16. Jh. wird Saint-Malo zur berühmten See- und Handelsstadt. Auch Jacques Cartier stammt aus Saint-Malo und brach 1534 von hier in Richtung Kanada auf.
