
©Alexandre Lamoureux

©Clémentine Lallement

©Alexandre Lamoureux

©Guingamp
An den Ufern des Trieux musste sich Guingamp schnell schützen. Eudes, Bruder des Herzogs Alain III., errichtete die erste Motte. Im 11. Jahrhundert wurde eine Stadtmauer gebaut, um Händler und Handwerker zu schützen. Wenn Sie die Burg aus dem 15. Jh. mit ihren Türmen, die Pierre de Penthièvre im Zentrum der florierenden Stadt errichten ließ, besuchen, kehren Sie zu den Ursprüngen der Stadt zurück. In der Nähe der Burg, in den gepflasterten Straßen und Gassen, schließt sich kunstvolles Fachwerk an die robusten Stadtmauern an. Die Fachwerkhäuser veranschaulichen das Know-how der berühmten Schule der Tischlermeister von Guingamp. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden sie mit 3 oder 4 Etagen errichtet und beeindrucken bis heute mit schönen Fassaden. Die Zeitreise geht weiter durch die Granithäuser, die von der Expansion der Tuchindustrie profitierten.
Viele Gebäude aus dem 17. Jahrhundert ziehen die Blicke auf sich: das Augustinerkloster (heute Rathaus), das Ursulinenkloster, das Kloster Montbareil, Adels- und Bürgerhäuser mit geschnitzten Türen. Auf dem Place du Centre, in der Nähe des Renaissance-Brunnens La Plomée, offenbart ein herrliches Panorama das abwechslungsreiche Erbe der Blütezeiten der Stadt. Nur wenige Schritte entfernt bietet die Basilika Notre-Dame de Bon Secours drei verschiedene architektonische Stile.
Der Weg durch die Geschichte führt zum alten Gefängnis, das 1841 erbaut wurde. Es wurde nach dem damals revolutionären Modell des amerikanischen Grundrisses errichtet, bei dem die Zellen entlang von Außenkorridoren aneinandergereiht sind. Das historische Gebäude wurde kürzlich renoviert und beherbergt heute das Kunstzentrum GwinZegal, das Conservatoire national des arts et métiers (Nationales Konservatorium für Kunst und Gewerbe) und das Institut national supérieur de l’éducation artistique et culturelle (Nationales Hochschulinstitut für Kunst- und Kulturerziehung). Anschließend geht es dann entlang der von Waschhäusern und Stegen gesäumten Ufer des Trieux wieder in die Natur.
Die aktive Persönlichkeit von Guingamp ist in seinen Gassen und bei geselligen Treffen allgegenwärtig. In der Altstadt kann man sie bei einer köstlichen Pause genießen oder bei einem Abstecher während eines Einkaufsbummels bei lokalen handwerklich arbeitenden Betrieben. Und wie könnte man der leidenschaftlichen Begeisterung der Fußballfans widerstehen, die man am besten direkt im Stadion des legendären Teams En Avant erlebt.
Guingamp hieß einst „Gwengamp“, übersetzt „weißes Lager“, was in der Kosmologie der Druiden auf eine spirituelle Hochburg hinweist.