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©Louise Garin

9 Teaser über die Bretagne

Wie viele Leuchttürme gibt es in der Bretagne? Und an welchem Leuchtturm konnte man in einem ganzen Jahr nur acht Stunden bauen? Wo lebten einst Paul Gauguin, Claude Monet und Yves Rocher? Und warum ist die Welt in der Bretagne manchmal doch eine Scheibe?

1. Die höchste Leuchtturm-Dichte Europas

Mehr als ein Drittel der französischen Leuchttürme – 52 von 148 – stehen in der Bretagne. Vor der Westküste der Bretagne herrscht die größte Leuchtturmdichte Europas. Nur acht Stunden lang konnten die Arbeiter im Jahr 1867 am Leuchtturm Ar-Men bauen. Die Wetterbedingungen sind vor der Westküste so widrig, dass der Bau insgesamt 14 Jahre gedauert hat. Nicht umsonst werden die Leuchttürme im Meer auch „Höllen“ genannt, während ihre Kollegen auf dem Festland als „Paradiese“ bezeichnet werden. Auf der Insel Ouessant zeigt das Museum der Bojen und Leuchttürme eindrucksvoll Geschichte und Faszination der Leuchtfeuer. Und wo sonst könnte das Museum besser zu Hause sein als im Fuße des leuchtkräftigsten Leuchtturm Europas.

2. Bretonischer Wein

Mit seinem Gewirr vieler kleiner Gässchen und dem pittoresken Fischerhafen am Ufer der Rance zählt Saint-Suliac zu den schönsten Dörfern Frankreichs, die unsere Nachbarn jedes Jahr im Rahmen eines beliebten TV-Formats wählen. Und direkt daneben liegt ein wahrer Insider-Tipp: der Mont-Garrot, der Weinberg der Bretagne. Auf dem 73 Meter hohen Weinberg direkt an der Rance stehen ca. 1.000 Rebstöcke mit genau 2 Rebsorten: die blaue Rondo und die weiße Chenin. Ungefähr 500 Flaschen keltern bretonische Hobbywinzerinnen und -winzer hier jedes Jahr.

3. Paul Gauguin & Claude Monet

Als die Farben in Tuben erfunden und die ersten Eisenbahnschienen in die Bretagne gelegt waren, gab es in den Ateliers der Städte kein Halten mehr: Gauguin, Sérusier, Monet und Picasso – sie alle und viele weitere Maler waren fasziniert von der Exotik und dem Farbspiel der keltischen Bretagne am Atlantik. Mit der „Schule von Pont-Aven“ um Paul Gauguin und Emile Bernard Ende des 19. Jahrhunderts wird das kleine Mühlendorf am Fluss Aven weltberühmt. Mit „Selbstportrait mit gelbem Christus“ entstand
hier eines der bedeutendsten Werke Paul Gauguins. Zur selben Zeit, auch 1886, verliebt sich Claude Monet in die „schöne Insel“ Belle-Ile vor der Südküste der Bretagne und malt hier insgesamt 39 Bilder. „Das Meer ist unglaublich schön und voller fantastischer Felsen“, schwärmt Claude Monet.

4. Hinkelsteine im bretonischen „Gebirge“

In den mythischen Hügel der Monts d’Arrée leben der Legende nach freundliche Kobolde, die Getreideähren in Gold verwandeln können. Ankou, der unsympathische Gehilfe des Todes, ist der Legende nach ebenfalls in den Monts d’Arrée zu Hause. Als ihn eine Gruppe Betrunkener auf dem Nachhauseweg aus der Kneipe einst allzu fröhlich unterhakte, soll er sie in eine Reihe Hinkelsteine verwandelt haben, die noch heute mitten in der kargen Heidelandschaft stehen.

5. Wo die Welt eine Scheibe ist

Dass die bretonische Crêpe einst ebenfalls als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet wird wie die Pizza Napoli in Italien, dafür setzt sich Bertrand Larcher ein. Der 54-Jährige betreibt mehrere bretonische Crêperien zwischen New York und Tokio und gründete 2018 in Saint-Malo das erste Exzellenz-Ausbildungszentrum für Crêpes-Meister. Crêpes und Galettes sind das Regionalgericht der Bretagne. Die Galette ist die herzhafte Schwester der Crêpe. Sie wird mit Buchweizenmehl gebacken und ist deshalb etwas dunkler. Bei der Füllung ist in der Bretagne alles möglich: Meeresfrüchte, Algen, Sardinen für die Galettes und am liebsten Salzbutterkaramell für die Crêpes.

6. Französisches Kulturerbe: Austern aus Cancale

50% aller Austern Frankreichs kommen aus der Bretagne. Weltbekannt sind neben den Austern aus Cancale, die seit 2019 als Kulturerbe Frankreichs ausgezeichnet sind, auch die Austern aus dem Fluss Belon und aus dem Golf von Morbihan, dem „kleinen Meer“ im Süden der Bretagne. Mal sind es Jod und Plankton, mal die Mischung aus Salz- und Süßwasser, die den Austern ihren einzigartigen Geschmack geben. Was beim Wein das „Terroir“ ist, das ist bei den Austern das „Meroir“.

7. 7.777 Heilige verehren die Bretonen

– für jede Angelegenheit des täglichen Lebens einen. Am beliebtesten ist die Heilige Maria, die Schutzpatronin der Seefahrer. Ihre Lieblingsfarbe soll Blau sein. Und das ist auch der Grund, warum in der Bretagne so viele Fensterläden blau angemalt sind. Im „Tal der Heiligen“ in Carnoët stehen 100 von ihnen als bis zu 4 Meter hohe Granitstatue.

8. Wo sich Ärmelkanal & Atlantik treffen

Für Geografen markiert der Aber Ildut im Westen der Bretagne die Grenze zwischen Ärmelkanal und Atlantik. Die Bewohner der Insel Sein etwas weiter südlich zahlen keine Grundsteuer. Jean-Baptiste Colbert befreite sie, denn seiner Meinung nach hatten die Insulanerinnen und Insulaner mit den Naturgewalten des Meeres schon genug zu tun.

9. „Befindet sich Napoleons Hut noch immer in Perros-Guirec?“

Mit diesem Code gab der britische Radiosender BBC am 03. April 1943 das Signal für den bewaffneten Widerstand gegen die deutsche Besatzung. „Napoleons Hut“, die „Hexe“, die „Flasche“ und viele weitere Figuren sind Namen für die bizarren Felsformationen, die Wind und Meer in 300 Millionen Jahren in den rosafarbenen Granit an der gleichnamigen Küste im Norden der Bretagne geschliffen haben. Rötliche Felsblöcke stapeln sich hier kreuz und quer bis zu 35 Meter hoch. In der Abenddämmerung taucht die Sonne das Felschaos in warme Orangetöne.

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